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Wie geht es Anna*? Besuch bei der Reittherapeutin und ein Snack für "Don"

Ab August werden Spenden-Paten für die weitere Unterstützung des 13-jährigen Mädchens gesucht

Weimar. Anna* ist mittlerweile 13 Jahre alt. Nach dem überraschenden Tod ihrer Mutter lebt sie mit ihrem Vater seit 2020 allein im Zentrum Weimars. Das traumatische Ereignis verursachte bei Anna schwere emotionale Probleme, auf die sie mit dem Rückzug von allen sozialen Kontakten reagierte.  

Mit Hilfe des Spendenaufrufs über den Kinder- und Jugendfonds der Bürgerstiftung Weimar gemeinsam mit der Zeitungsgruppe Thüringen, konnte Anna den Kontakt zu Pferden aufbauen, was ihr emotional und körperlich sehr guttat und wieder Freude schenkte. Die Spendenaktion für Annas Reittherapiestunden erbrachten bisher 2650 €. Sie werden im Juli dieses Jahres aufgebraucht sein. 

„Ich habe so viel Freude mit den Pferden. Das habe ich mir immer gewünscht. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“ Anna* (13 Jahre) 

Annas* Vater ist nicht voll arbeitsfähig, die Familie bezieht Sozialleistungen. Eine Reitstunde kostet 70 €. Schon 1-2 Reitstunden monatlich helfen, die Heilung von Anna nachdrücklich zu unterstützen.  

Alle Beteiligten befürworten das Weiterführen der Therapie, solange wie nötig. Dazu die betreuende Reittherapeutin Tabea Merz:

„Anna hat durch den Verlust ihrer Mutter und durch weitere kindliche Prägungen eine Verletzung der Grundbedürfnisse nach Bindung und Selbstwirksamkeit (Kontrolle) erlebt. Ihr Bezug zu sich selbst und ihrem Körper hat sich entsprechend verkompliziert. Das Vertrauen in Beziehungen (sich auf andere verlassen/wert sein, geliebt zu werden/Grenzen erkennen und setzen) wurde nicht optimal herausgebildet.  
Haltung und Richtung des Körpers spielen eine grundlegende Rolle in der Kommunikation mit dem Pferd, sie ermöglichen eine spielerische Übung, sich selbst gut wahrnehmen zu lernen. Anna* ist mit dem Pferd sehr bewegungsfreudig. Das Tier motiviert sie, sich zu bewegen, wo es ihr ohne sehr schwerfällt. Ihr Übergewicht hat sich in der Zeit mit dem Pferd sichtbar reduziert. Mit dem Pferd macht sie die heilsame Erfahrung des Vertrauens, auch und insbesondere in Konfliktsituationen. Sie wird sowohl sinnbildlich als auch buchstäblich getragen, so dass verletzte Gefühle Heilung erfahren dürfen. Sie erfährt das Gefühl der verlässlichen Bindung.  

Gerade deshalb wäre es ratsam, dass sie mit diesem Pferd weiter gehen kann! Im Kontakt vom Boden aus spiegelt ihr das Pferd ihr eigenes Verhalten. Sie lernt, wie sie auf andere wirkt und was das für Folgen auf das Verhalten der anderen ihr gegenüber hat. Sie erfährt und lernt Selbstwirksamkeit. Insgesamt sind aus meiner Sicht in allen genannten Punkten große Fortschritte zu sehen. Es wäre sehr wichtig, diese zu festigen. Ansonsten besteht nicht nur die Gefahr eines Stillstandes, sondern eines Rückschrittes!“ 

Spenden-Paten ab August gesucht

Die Bürgerstiftung, die die Spendengelder für Anna* verwaltet, sucht nun Spenden-Paten ab August. Ideal wären Dauerspenden für einige Monate die 1-2 Stunden monatlich finanzieren, aber auch einmalige Spenden von 35 €, 70 € oder 140 € sind herzlich willkommen.  

Sollte mehr Geld als nötig gespendet werden, wird dieses ausschließlich für weitere Nothilfen für Kinder und Familien und Projekte des Kinder- und Jugendfonds eingesetzt.  

Spendenkonto: Bürgerstiftung Weimar; Kennwort: KinderJugendFonds, IBAN: DE63 8205 1000 0100 0060 00; BIC: HELADEF1WEM; Sparkasse Mittelthüringen, Verwendungszweck: Anna Reiten 

Kontakt: Anja Pfotenhauer-Wolleschensky (Vorstandsassistentin Bürgerstiftung Weimar), Tel. 03643/815600, Mail ehrenamt@remove-this.buergerstifung-weimar.de.   

* Name von Redaktion geändert 

 

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Silke Kleine und Anja Pfotenhauer-Wolleschensky von der Bürgerstiftung Weimar besuchten Therapiepferd Don und die Reittherapeutin Tabea Merz in Ehringsdorf, um sich nach den Genesungsfortschritten der 13-jährigen Anna* zu erkundigen. (Foto: Stefanie Lachmann)