Weimar-Schöndorf.
Nina* ist 11 Jahre alt. Sie wurde im Raum Odessa in der Ukraine geboren und musste ihre Heimat im März 2022 mit ihrer Familie wegen des Krieges verlassen. Kurz vor der Flucht detonierte eine Bombe in unmittelbarer Nähe des Zuhauses und die Familie war daraufhin gezwungen, alles zurücklassen. Nach 4 Tagen und Nächten und vielen Umstiegen kam die Familie vorerst in einem Wohnheim in Apolda unter. Es ist schwer vorstellbar, was Kinder aus Kriegsgebieten auf dem Weg in die Sicherheit durchleiden. Nina war zum Zeitpunkt der Flucht gerade einmal 7 Jahre alt.
Nur wenige Menschen können ihre Emotionen nach solchen Erlebnissen in Worte fassen. Doch Nina hat einen Weg gefunden, ihren Schmerz zu verarbeiten – durch die Kunst, in der ihre Gefühle zu Farben werden.
Nina besucht seit 2022 die Grundschule und den Hort in Schöndorf, wo sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder lebt. Die kleine Familie hat sich gut eingelebt – in die deutsche Sprache, in die Kultur und Gesellschaft und ist dankbar für jede Unterstützung.
Kunst für die Seele
Seit dem Verlassen der Ukraine malt Nina viel, was ihr maßgeblich hilft, Kriegserlebnisse und Flucht etwas zu verarbeiten, sich von Schwierigkeiten abzulenken und bestehende Sprachbarrieren zu überwinden. Es ist ihr Weg, Trauer und Leid auszudrücken.
Ninas Lehrerin beschreibt sie als zurückhaltendes Mädchen, welches jedoch durch die bestehende Sprachbarriere Schwierigkeiten habe, sich anderen mitzuteilen. Es fiele ihr viel leichter, Gefühle und Gedanken mit Hilfe von Zeichnungen auszudrücken. Während des Kunstunterrichts zeige sie eine hohe Motivation, viel Talent und enorme Kreativität. Sie profitiere dabei sehr von fachgerechter Anleitung, wie sie in begleiteten Mal- und Zeichenangeboten geleistet werde. Der ruhigen, verschlossenen Schülerin helfe das Malen und Zeichnen ebenso, Kontakte zu anderen aufzubauen, da sie oft nach ihren Bildern und Zeichnungen gefragt werde. Gern verschenke sie ihre Bilder an Freunde und Lehrer.
Die künstlerische Ausdrucksmöglichkeit, das Erlernen neuer Techniken und die Vielfalt verwendeter Materialien bewirken das Schaffen sozialer Bindungen, die Förderung des Selbstvertrauens sowie die Fähigkeit, mit inneren Spannungszuständen und Erlebnissen umzugehen, Emotionen zu zeigen und mitzuteilen.
Sowohl Nina, ihre Mutter und die Zeichenschullehrerin, als auch die Lehrerinnen und die Leiterin der Grundschule, befürworten stark das Weiterführen von angeleiteten Mal- und Zeichenangeboten, die Freiraum und Entdeckungsräume für Nina bieten. Dabei sei allen bewusst, dass Kunstprojekte keine Therapie ersetzen, diese jedoch sehr wohl helfen, seelische Schmerzen zu lindern.
Eine erste und zweite Förderung der Teilnahme Ninas an Kursen der Weimarer Mal- und Zeichenschule wurde durch Spenden aus dem Kinder- und Jugendfonds der Bürgerstiftung Weimar ermöglicht.
Schnell zeigte sich, wie durch die gemeinsame Arbeit mit Pinsel und Farbe ein vertrauensvolles Miteinander aufgebaut werden konnte. Das Mädchen wurde aufgeschlossener, seine psychische Belastung nahm ab. Nina sei selbständiger geworden und fand, zur großen Freude von Familie und Lehrerinnen, Freunde.
Bitte spenden Sie für Nina
Da die Familie die finanziellen Mittel zur Fortführung der Kurse nicht aufbringen kann, ein Kurs an der Mal- und Zeichenschule kostet zwischen 100 und 150 Euro, werden dringend Spendenpaten gesucht, die bereit sind, Nina in ihrer Genesung zu unterstützen. Auch die Übernahme einer Dauerpatenschaft, z.B. von 50 bis 100 € pro Monat, oder von Vereins-/Mitgliedsbeiträgen für andere Kreativangebote der Stadt, sind eine Option. Mit dem Erreichen einer Gesamtspendensumme von 1000 € kann Nina langfristig geholfen werden.
Ninas Familie ist für jede Hilfe, die sie in Deutschland erhält, sehr dankbar und hofft, dass das Kind durch die Förderung seines Talents weiter gesundet und sich gut entwickelt. Es sei Ninas großer Traum, eines Tages eine richtige Künstlerin zu werden oder als Zeichenlehrerin zu arbeiten.
Die Spenden an Nina fließen über den gemeinnützigen Kinder- und Jugendfonds der Bürgerstiftung Weimar. Sollten mehr Spenden als für diesen Hilfefall nötig eingehen, kommen diese weiteren bedürftigen Kindern und Familien sowie Projekten des Kinder- und Jugendfonds zugute. Sie werden nicht für andere Zwecke genutzt.
Rückfragen an Anja Pfotenhauer-Wolleschensky/ Vorstandsassistentin unter 03643/815600 oder pfotenhauer@. buergerstifung-weimar.de
*Name geändert